Chronik



Schützenvereinigung Kehdingen
Kreisschützenmeister
Birkenstraße 70
21737 Wischhafen

Die Kreisschützenvereinigung Kehdingen von 1925 – 1998
Von Werner Beckermann

Wie schon in benachbarten Schützenkreisen wurde auch im Kreis Kehdingen in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg über eine Vereinigung aller Kehdinger Schützenvereine nachgedacht. Nach zähen Verhandlungen wurde 1925 die „Kreisvereinigung Kehdingen“ gegründet. Als Hauptziel dieses Zusammenschlusses galt es, das Schießen auf der Scheibe im gegenseitigen Wettstreit zu fördern. Weiterhin wollte man sich gegenseitig Beistand leisten bei der Auswahl der Schausteller. Aber auch ortsansässige Schausteller sollten die Möglichkeit haben, im Kehdinger Raum ihre festen Plätze einzunehmen. Absprache über Schützenfest-Termine und Platzgeld der Schausteller wurde getroffen.

Zum ersten Kreisschützenmeister wurde der damalige Präsident des noch jungen Schützenvereins „Eichel“- Wolfsbruch , Carl Ulrich, gewählt. Noch im gleichen Jahr wurde mit Hermann Giese vom Schützenverein Hamelwördenermoor der erste Kreiskönig proklamiert.

Schon 1926 taten sich Freiburg, Dornbusch und Drochtersen zusammen und kauften gemeinsam ein eigenes Festzelt, das innerhalb Kehdingens von den anderen Vereinen gemietet werden konnte. Aber schon zwei Jahre später droht die Freiburger Schützengilde mit dem Austritt aus der Kreisvereinigung, wenn die Vereine Drochtersen, Dornbusch und Wischhafen den Freiburger Schausteller Friedrich von Bargen mit seinem Karussell nicht auf deren Festen zulassen sollten.

Wiedergründung auf Krautsand

Carl Ulrich legte sein Amt 1929 in die Hände von Franz Rehling aus Freiburg. Rehling hat die Kreisvereinigung danach umsichtig auch durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges geführt. Im Jahre 1951 kam es in Krautsand zur Wiedergründung. Dabei wurde Franz Rehling erneut zum Kreisschützenmeister gewählt.

Das Kreiswettschießen fand ebenfalls auf Krautsand in einem Zelt am Hotel Limberg statt. Kreiskönig wurde Gustav Gerkens aus Drochtersen im Drei-Stellungskampf mit je drei Schuß Luftgewehr mit glattem Lauf. Schon drei Jahre später durfte mit dem Kleinkaliber geschossen werden. Die Kreiskönige erhielten in dieser Zeit ein Königsgeld von ca. 100 Mark.

Jungschützen und Damen treten an

Auf einer Tagung am 22.Mai 1960 in Wolfsbruch wurde beschlossen, auch die Jungschützen am Kreiswettschießenteilnehmen zu lassen, worauf noch im selben Jahr am 28. August das erste Jungschützen- Schießen in Assel ausgerichtet wurde.

Was den „Herren der Schöpfung“ in Kehdingen gut ist, soll auch den Kehdinger Damen gut sein. Daher wurde im Jahre 1969 endlich, nach langer und heftiger Gegenwehr einzelner Vereine in der Kreisvereinigung, die erste Kreisschützenkönigin, Margred Beckermann aus Assel, ausgeschossen.

Kreisschützenmeister Franz Rehling trat 1971 auf der 46. Generalversammlung nach 41jähriger Amtszeit aus Altersgründen zurück. Die Kreisvereinigung dankte ihm mit der Ernennung zum Ehren-Kreisschützenmeister. Mit Rehling legte damals auch sein Stellvertreter Friedrich Sebastiani aus Assel sein Amt nieder. Neuer Kreisschützenmeister wurde Richard Toborg vom Schützenverein „Jägerlust“ Hamelwördenermoor, zum stellvertretenden Kreisschützenmeister wurde Herbert Menck aus Bützfleth gewählt.

Es folgen viele schöne Jahre beim Kreiswettschießen in Kehdingen. Die Jahresbeiträge wurden behutsam den finanziellen Verhältnissen der Vereine angepasst; wenn Geld in der Kasse knapp wurde, sorgte eine Umlage für Ausgleich. Schon 1970 wurde bei den Altersschützen mit Manfred Beckermann aus Freiburg der erste Würdenträger ermittelt.

Die Sturmflut 1976 hat vielen Schützenvereinen großen Schaden zugefügt. Spontan wurde vom Schützenbruder Nikolaus Dreyer aus Bützfleth für die geschädigten Vereine eine Summe von 1000 Mark zur Verfügung gestellt. Auch hieraus kann man den guten Geist erkennen der in der Kehdinger Kreisvereinigung herrscht.
Einen erneuten Wechsel im Vorstand der Vereinigung gab es 1985, als Kreisschützenmeister Richard Toborg sein Amt zur Verfügung stellte und Carsten Loock zum Nachfolger berufen wurde. Der 1973 in den Vorstand gewählte Werner Beckermann aus Assel übernahm 1984 die Aufgabe des stellvertretenden Kreisschützenmeisters. Drei Jahre später wurde die Satzung der Kreisvereinigung noch einmal überarbeitet und von der Jahreshauptversammlung genehmigt.
Beim Kreiswettschießen der Jungschützen im Jahre 1981 wurde zum ersten Mal eine Kreisjungschützenkönigin ausgeschossen. Birgit Kruse aus Wischhafen hatte damals diese Würde errungen. 1987 bekamen die Altersdamen mit Elfriede Kröncke aus Drochtersen ihre erste Würdenträgerin.

1989 erfolgte wieder ein Wechsel im Vorstand der Kreisvereinigung: Neuer Kreisschützenmeister wurde Klaus Dieter Kröhnke aus Drochtersen, nachdem Carsten Look nicht wieder kandidierte. Im selben Jahr wurde eine weitere Ergänzung zum Schießprogramm ins Leben gerufen, als für die Senioren Damen und Herren die Standauflage geschaffen wurde. Als erste Kreismeisterin der Senioren Damen konnte sich Annedore Grothmann, Wischhafen und als erster Kreismeister Senioren Herren Herbert von Rönn, Hamelwördenermoor, in die Siegerliste eintragen.

Im Jahre 1995 griffen die Kehdinger zur Pistole: Auf Initiative der Kreisvereinigung, Ingo Vorrath, Drochtersen, wurde in Drochtersen die erste „Kehdinger“ Luftpistolenrunde ausgetragen. Gabriele Neubauer aus Wischhafen und Werner Beckermann aus Assel konnten die ersten Kreistitel erringen.

Das sogenannte „Verbandsvergleichsschießen“ nahm für Kehdingen einen festen Platz ein. Die vier Niederelbe-Schützenverbände Altkreis Kehdingen, Altkreis Neuhaus, Börde Lamstedt und Altkreis Hadeln taten sich 1956 zusammen, um im gegenseitigen sportlichen Schießwettbewerb die besten Schützen, Jungschützen und später auch Schützendamen zu ermitteln. Dieses Schießen hatte immer einen besonderen Reiz. Kämpften die Schützen der einzelnen Vereine beim Kreiswettschießen noch gegeneinander, so wurden beim Verbandsvergleichsschießen alle besten Schützen aus Kehdingen zu einer leistungsstarken Gruppe zusammengestellt. Jetzt waren es alle Freunde, jeder zitterte für jeden. Es ist bedauerlich, dass dieses Schießen wegen fehlender Beteiligung der Hadler Verbände 1983 eingestellt werden musste.

Die Kreisvereinigung Kehdingen steht heute auf soliden Füßen. Sie wird mit Kameradschaft und Zusammenhalt ins nächste Jahrhundert gehen. Der Vereinigung gehören zur Zeit 14 Vereine an:

1)    Schützenverein Assel
2)    Baljer Schützengesellschaft
3)    Schützenverein Bützfleth
4)    Schützenverein Dornbusch
5)    Schützenverein Drochtersen
6)    Freiburger Schützengilde
7)    Schützenverein „Jägerlust“ Hamelwördenermoor
8)    Schützenverein Hüll
9)    Schützenverein Schüttdamm-Isensee
10)    Schützengruppe der freiwilligen Feuerwehr Krummendeich
11)    Schützenverein Neulandermoor
12)    MTSV Oederquart
13)    Wischhafener Schützenverein
14)    Schützenverein „Eichel“ Wolfsbruch

Der Vorstand der Kreisvereinigung Kehdingen setzt sich 1998 wie folgt zusammen:
Kreisschützenmeister Klaus Dieter Kröncke, Drochtersen
Stellvertr. Kreisschützenmeister Werner Beckermann, Assel
Kreis-Schrift- und Kassenwart Friedhelm Schröder, Wischhafen
Stellvertr. Kreis.Schrift- und Kassenwart Gerd Harrjus, Freiburg
Kreissportleiter Heinrich Schütt Hüll
Stellvertreter und Damenwart Magret Beckermann Assel
Kreisjungschützenwart Gerd Wesel Hüll
Stellvertr. Kreisjungschützenwart Ingo Vorrath Drochtersen